Hallo Dagmar,
ich wollte mich schon längst für Deine sms und die Glückwünsche zur Geburt unseres dritten Sohnes bedanken. Wir haben uns wirklich gefreut und rund um die Geburt warst Du mehr denn je bei uns im Gespräch, in Gedanken sowieso!

Wir wohnen ja inzwischen in Tübingen, haben die Uniklinik in unserer Nachbarschaft und tatsächlich - ich hab wooochenlang mit mir gehadert - hab ich mich für eine Geburt erstmals in eine Klinik getraut. Allerdings NUR deshalb, weil ich einen genauen Plan im Kopf hatte, was ich will und was ich auf keinen Fall will und weil unsere neue Nachbarin, mit der wir uns sehr gut verstehen, dort auf der Entbindungsstation arbeitet.

Die Wehen kamen zum errechneten Termin. Damit hätte ich nie gerechnet, bin ich doch die Meisterin im übertragen und war immer mindestens eine Woche drüber. In der Uniklinik hatte ich unter Wehen noch ein offen gesagt: vollkommen sinnloses Gespräch mit einem Arzt, der mir seine hochtechnisierte Geburt nebst PDA und Notfallkanüle samt Plazentalöser-Medikamente andrehen wollte und von mir in allen Punkten selbstverständlich abgeschmettert wurde. Den Arzt habe ich danach nie wieder gesehen, dafür aber 7(!!!) sehr liebe Hebammen ,die diese Geburt ganz begeistert begleitet haben. Eine Hebamme hat mir gesteckt, dass es in der Uniklinik quasi nie vorkommt, dass Frauen vollkommen ohne Medikamente und dann auch noch im Wasser gebären. Alle, die gerade Zeit hatten, waren also dabei und aus dem Kreisssaal wurde ich entlassen mit den Worten: Diese Geburt hat uns wirklich beeindruckt!

Ich will mich gar nicht selber feiern, denn es war eine ganz gewöhnliche Haus - oder Geburtshausgeburt und ja ... wirklich schön, dass die Uniklinik das auch mal erleben durfte. Ich wollte damit vielmehr ein wirklich grosses Dankeschön an Dich aussprechen. Denn schliesslich weiss ich durch Dich und durch meine beiden Geburten im schönen Friedrichshof, wie man ganz natürlich gebärt und wieviel Kraft 'frau' hat.

Unser Sohn heisst Bo, ich hoffe, das findest Du nicht total unmöglich. Ganz dunkel hab ich noch in Erinnerung, dass Du Dich über die freie Buchstabenwahl mancher Namen immer sehr gewundert hast...

Entbunden habe ich ambulant, um dem Krankenhaus so schnell wie möglich wieder den Rücken zu kehren. Und bestärkt und super geleitet wurde ich dabei von meiner Hebamme, die -selbstverständlich- eine Geburtshaushebamme ist. Vielleicht liegt es auch ein wenig an der übung, die man beim dritten Kind eben schon hat, aber mein Wochenbett und der Start mit Bo war ein Spaziergang. Stillen kein Problem, Rückbildung schneller denn je und ein bis jetzt easypeasy Baby, das echt Freude macht. Meine Hebamme finde ich auch wirklich super und ich habe wieder die starke Neigung, dass ich sie mit ihrem Hebammenwissen ausquetschen möchte. Stephan meinte übrigens, das will ich Dir nicht vorenthalten: Ja, sie ist echt nett, aber hach... es ist halt nicht meine Dagmar.

Nun sind wir mit drei Kindern wohl auch komplett. Meint jedenfalls Stephan. Er meinte, dass er die Nerven für ein drittes Kind nur noch hat, weil er mich hat. Für mich würde es ansonsten ja noch weitergehen, aber na ja.

Dagmar, ich hoffe wirklich, dass wir uns irgendwann nochmal sehen. Wenn Du mit Deinem Mann mal gen Süden fährst, dann meldet Euch jederzeit sehr gerne bei uns. Wir denken wirklich noch oft an Dich und Du bleibst mit unserer Zeit an der Ostsee fest verbunden. Wir hoffe, sehr, dass es Dir gut geht und freuen uns über Neuigkeiten von Dir.