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Am 3. März
2004 hielt ich den positiven Schwangerschaftstest in den
Händen und es folgten glückliche Wochen der
Schwangerschaft. Zur Vorsorge nahm ich mit Dagmar Kontakt
auf, denn ich wollte bis zur Geburt gern eine Hebamme
an meiner Seite wissen. Ich ahnte noch nicht, wie wertvoll
diese Entscheidung tatsächlich war.
Noch bevor der erste Termin mit Dagmar heran gerückt
war, bekam ich einen Infekt. Natürlich stieg das
Fieber ausgerechnet am Sonntag so hoch, dass ich unsicher
wurde. Also rief ich Dagmar an. Sie half mir mit ihrer
Gelassenheit und Ruhe und einigen hilfreichen Tipps mit
der Situation klarzukommen und vor allem mich zu beruhigen.
Es folgten in den kommenden Monaten noch einige weitere
solcher "Telefonseelsorgen" für die besorgte
Erstlingsschwangere, die ich war.
Während die Vorsorgeuntersuchungen, bei meiner Frauenärztin,
eher Pflichtprogramm waren, freute ich mich auf Dagmars
Besuche, denn ich wusste nun wurde ich wirklich alle Fragen
los, konnte meine Ängste und Sorgen schildern und
wurde ernst genommen.
Durch die Vorsorge bei Dagmar hatte ich zum Ende der Schwangerschaft
die Erwartung die Geburt im engsten Rahmen vertrauter
Menschen erleben zu können. Ich freute mich darauf
und wurde die letzten Wochen der Schwangerschaft zunehmend
ungeduldiger. Mein Wunsch war eine ambulante Geburt in
Ribnitz-Damgarten, idealerweise im Wasser.
Meine zunehmende Ungeduld wurde begleitet durch Senk-
und Übungswehen, die mich teilweise nächtelang
wach hielten. Als ich schließlich über den
Geburtstermin gegangen war, außer Vorwehen, steigendem
Blutdruck und zunehmenden Wassereinlagerungen nichts passierte,
entschieden wir uns für einen stationären Aufenthalt
in Ribnitz-Damgarten. Zwei Tage später (am 18.11.2004)
ging es endlich los.
Ich schlenderte nachts ab 1:00 Uhr über den Krankenhausflur
und machte zwischendurch Pausen am Fenster um Wehen kommen
und gehen zu lassen. Draußen bogen sich die Bäume,
es war eine stürmische Nacht. Man wollte mich schon
mehrmals in den Kreißsaal schicken, aber ich war
zunächst skeptisch denn zu oft waren Wehen in den
vergangenen Wochen schon wieder abgeflaut. Und ich wusste
dass mein "Geburtsbegleitungsteam" ja nur einen
Anruf entfernt war und wollte keinen blinden Alarm verursachen.
Gegen 4:00 Uhr begann ich den Wehen zu "trauen"
und rief Dagmar und meinen Mann an. Dagmar plagte sich
mit starken Zahnschmerzen war aber dennoch sofort zur
Stelle. Auch mein Mann traf bald nach dem Anruf ein. Ich
war in euphorischer Stimmung, nun würde unser Kind
zur Welt kommen!
Die Geburt begann also zunächst sehr entspannt, ich
fühlte mich sicher und war in einer wunderbaren Hochstimmung.
So vergingen die ersten Stunden unbeschwert und voller
freudiger Erwartung. Schließlich zeichnete sich
jedoch ab, dass neben grünlichem Fruchtwasser, auch
unser Kind mit dem Kopf nicht ins Becken kam. Mir wurde
vom Ärzteteam nahe gelegt die Geburt mit Hilfe eines
Wehentropfes anzukurbeln. Zunächst wehrte ich mich
dagegen und war sehr enttäuscht über den Verlauf.
Ich kannte den Teufelskreis Tropf-PDA-Geburtsstillstand-Kaiserschnitt
und hatte mir geschworen mich dazu nicht überreden
zu lassen. Doch da auch Dagmar den Tropf für den
richtigen Weg hielt, fasste ich Vertrauen und stimmte
zu. So wechselten wir zum Kreißsaal, ich wurde an
den Tropf gehängt und erlebte zunächst einmal
den Tiefpunkt schlechthin. Nun lag ich da also, auf dem
Bett, hatte ca 2m Bewegungsradius um den Tropf herum und
Dauer-CTG. Genau so wollte ich -nicht- gebären. Mir
wurde alles um mich herum immer gleichgültiger, auch
die Frage nach Musik winkte ich nur ab. Wir versuchten
aus der Situation das beste zu machen. Ein ständiger
Positionswechsel sollte der Kleinen die Chance geben doch
noch die richtige Position ins Becken zu finden. Durch
den Tropf wurden die Wehen nach und nach verstärkt,
es gab einen Moment da hörte ich mich selbst nach
der PDA fragen. Doch das ging vorüber. Ich kam letztlich
am besten damit klar, die Wehen stehend zu veratmen. Leider
half alles nichts, es kam der Zeitpunkt an dem ich schließlich
doch die Entscheidung für den Kaiserschnitt treffen
musste.
Ab dem Moment ging alles ganz schnell. Es entstand eine
geschäftige Routine, die Geburt konnte ich in der
OP-Lampe verfolgen, und tat es, ab dem Moment wo man unserer
Tochter auf die Welt half. Dagmar brachte sie zu mir ans
Kopfende und wir erlebten, ehrfurchtsvoll, die ersten
Minuten mit ihr.
Nachdem die Kleine untersucht und ich versorgt worden
war, bekam ich sie dann wieder, noch ungebadet und im
Handtuch. Im Aufwachraum unter der Wärmedecke krabbelte
unsere Tochter instinktiv zur Brust und startete eine
sich glücklich anschließende Stillbeziehung.
Sie weinte nicht, war völlig entspannt und wir genossen
diese glücklichen Momente.
Im Nachhinein betrachtet, bin ich auch sehr froh darüber,
dass unsere Kleine die Zeit über als ich noch im
OP versorgt wurde, nicht in fremden Händen war, sondern
in Dagmars.
Ich denke wir haben aus der Situation das Beste gemacht,
die Kleine war jederzeit in besten Händen und sehr
schnell in meinen Armen. Und dank Familienzimmer, Unterstützung
meines Mannes, und telefonischer Stillanleitung durch
Dagmar, konnten wir sie dann auch sofort komplett allein
versorgen. Zuhause genossen wir die Wochenbettbetreuung
und wieder konnte ich mich jederzeit mit Fragen, und manchmal
plötzlich auftauchenden Problemchen, an Dagmar wenden.
Man kann sich wohl auf nichts im Leben so wenig durch
Bücher und Erfahrungsberichte vorbereiten wie auf
Schwangerschaft und Geburt. Ich bin sehr dankbar, dass
ich neben der Unterstützung durch meinen Mann, eine
so umfassende und stärkende Hebammen-betreuung erleben
durfte.
Vielen Dank Dagmar!
[ Steffi S. ]
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