Was sagen die Beteiligten?
 
  ... und alle fühlen
sich wohl!
Erfahrungsbericht 7
   
  Lena's Geburt

Schon sehr lange wünschte ich mir ein kleines Geschwisterchen. Dann, auf einmal, sagte Papa, dass Inge schwanger sei. Ich war total happy. Inge wurde immer dicker und dicker und ich immer aufgeregter.

Weil ich direkt bei der Geburt nicht dabei sein sollte, war ich am Tag der Geburt noch aufgeregter!

Als es dann soweit war, fuhren Papa und Inge los und setzten mich bei meinem Reiterhof ab, wo auch gerade unsere Weihnachtsfeier stattfand. Falls es länger dauert, sollte ich bei Freunden von Papa übernachten, da diese ganz in der Nähe des Geburtshauses wohnen. Ich kannte diese Familie kaum, deshalb war mir das zuerst etwas komisch. Dort angekommen stellte ich fröhlich fest, dass sie auch Pferde haben. Am nächsten Morgen ritten wir sogar. Ich hatte ständigen Kontakt mit Papa dank eines Handys.

Als ich angerufen wurde und erfuhr, dass mein Geschwisterchen schon auf dem Weg zu unserer und ab jetzt auch ihrer Welt war, fuhren sie mich sofort ins Geburtshaus.

Oben musste ich noch etwas warten und ich fühlte mich komisch, wusste nicht, was ich denken oder fühlen sollte. Ich war so aufgeregt, dass ich nicht einmal in der Lage war, Kuchen und Kekse zu essen, die mir dort angeboten wurden.

Viel zu lange dauerte mir diese Zeit, da ich doch wusste, dass nur 1 Stockwerk weiter unten gerade mein Geschwisterchen zur Welt kam! Dort kam mir dann das erste Mal der Gedanke, was ist, wenn Papa dann immer mehr mit diesem kleinen Geschöpf machte? Aber ich wischte diese Gedanken schnell weg, da ich mir dies bei meinem Papa nur schwer vorstellen konnte.

Dann endlich durfte ich runter, zu Inge, Papa und - meinem Geschwisterchen! Ich kam in diesen Raum. Es war dunkel, nur Kerzen erleuchteten spärlich das Zimmer, es war gemütlich. Und da sah ich zum ersten Mal meine kleine Schwester. Sie lag auf Inges Bauch und war ganz still. Ich war überglücklich. Als sie das erste Mal die Augen öffnete, sah sie mich an. Das machte mich unheimlich stolz!

Dagmar fragte mich, ob ich die Nabelschnur durchschneiden wollte. Natürlich wollte ich. Es war ein total komisches Gefühl, alles war ein total komisches Gefühl.

Völlig müde sanken wir alle in unsere Betten. Doch meine kleine Schwester sorgte dafür, dass wir alle keine lange Weile bekamen - und vor allem nicht genug Schlaf!

Schon am darauf folgenden Tag fuhren wir nach Hause. Und ich fühlte mich wie die stolzeste Schwester der Welt!

[ Paula Marlene Carnein, 12 Jahre ]

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